Als wir den Vertrag Ende 2020 unterschrieben und uns mental auf ein neues, spannendes Kapitel in unserem Leben eingestellt hatten, war uns noch nicht bewusst, was uns erwarten würde. Zum Glück konnten wir uns schon vor der Vertragsunterzeichnung mit unseren Fragen oder Zweifeln per Videomeeting oder Mail an den HR-Bereich der DSP wenden und merkten schnell, dass wir bei dem Schritt gen China gut an die Hand genommen wurden. Schlussendlich vermittelte uns dies ein gutes und sicheres Gefühl.
Nachdem wir Familie und Freunde von unserem Plan, an der DSP arbeiten und in Peking leben zu wollen, erzählt hatten, wurden uns viele verschiedene Reaktionen (von "Was wollt ihr denn da?" bis zu "Wie toll und spannend!") entgegengebracht. In den Wochen vor der Ausreise fing die finale Vorbereitung an, die engmaschig und sehr strukturiert seitens der DSP betreut wurde. Diese Wochen waren durch viele Formalitäten, das Ausräumen der Wohnung und der Überlegung, was man mit nach China nimmt, geprägt.
VISA - - - Zu den Formalitäten gehörten z.B. die Beantragung der Visa in Berlin und die Organisation, wie das fertige Visum wieder zu uns ins Rheinland kommt. Laut der zuständigen Behörde sei zu Corona-Zeiten kein Postversand möglich. Was wir jetzt wissen: Es gibt Agenturen, die nur damit beschäftigt sind, fertige Visa in Berlin abzuholen und zu verschicken. Auch in Corona-Zeiten. [Stand 2021]
Flug - - - Nachdem wir das ausgestellte Visum in den Händen hielten, wurden wir auf die Liste des Charterflugs der AHK gesetzt und wussten endlich unser finales Ausreisedatum. Nach unzähligen Corona-Tests und gefühlt 1000 Dokumenten, die wir in einer App in den Stunden vor dem Abflug hochladen mussten, erhielten wir einen grünen HealthCode, unsere Tochter (2J.) aber leider nicht... Auch dieses Problem konnte mit Hilfe der DSP-Verwaltung schnell gelöst werden, so dass wir schlussendlich zu dritt im Flieger Richtung Qingdao saßen und unsere dreiwöchige Quarantäne antreten konnten. Die Entscheidung, den organsierten AHK-Flug zu nehmen, sorgte dafür, dass wir uns während der gesamten Zeit sehr gut betreut fühlten und zu jeder Zeit Kontakt zu englischsprachigen AHK-Mitarbeitern halten konnten. Flug und Einreise verliefen problemlos, weitere Corona-Tests folgten.
Quarantäne - - - Mental hatten wir uns auf ein kleines Zimmer eingestellt und hatten so die erste positive Überraschung, als wir ein relativ geräumiges Zimmer mit Balkon, Meerblick und Klimaanlage zugewiesen bekamen. Die Quarantäne-Zeit war geprägt durch ups und downs, war aber alles in allem erträglich. Auch hat die Ration von maximal fünf Dosen Bier pro Person pro Tag zumindest für uns ausgereicht :o) Wir hatten viele Spielsachen für unsere Tochter dabei und uns im Vorfeld mit Snacks eingedeckt. (Nüsse, Müsliriegel, Knäckebrot, Schokolade, Kekse, Nudelsuppen oder 5-Minuten-Terrine, Tee, Salz/Pfeffer, etc.). Das Essen war zwar in Ordnung, hat sich nur nach einigen Tagen wiederholt. Gut war außerdem, dass wir Besteck, ein scharfes Messer, ein Schneidebrett, Waschmittel und Putzlappen eingepackt hatten. Wasserkocher, Tassen, Seife, Shampoo und Föhn waren im Zimmer vorhanden. Familien mit kleinen Kindern könnten noch über einen kleinen Handstaubsauger oder Kehrblech und Besen nachdenken. Filme sollte man unbedingt in Deutschland herunterladen, da das Wlan nicht zu jeder Zeit problemlos funktioniert hat und teilweise überlastet schien. Zudem ist es wirklich wichtig, noch in Deutschland WeChat (das ist überlebenswichtig in China!!) und VPN-Clients zu installieren.
Peking - - - Nach 3 Wochen wurde der Weiterflug und die Unterbringung im Hotel von der DSP organisiert und auch bei den danach anstehenden Behördengängen und wichtigen Erledigungen (z.B. Visumsverlängerung, SIM-Karte, Bankkonto, Wohnungssuche) bekamen wir zu jeder Zeit Unterstützung und/oder Kontaktadressen durch die DSP. Aus dem Quarantäne-Hotel mitten ins wuselige Peking kommend, war die erste Zeit recht anstrengend und nervenaufreibend, so dass wir abends voll von neuen Eindrücken todmüde ins Bett fielen.
Die Aufnahme ins Kollegium war sehr herzlich, weil jeder genau weiß, wie es ist, neu in Peking anzukommen. Wir fühlten uns schnell als Teil der DSP und haben viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Einfach nach Hilfe oder Tipps fragen, dann wird einem schnell geholfen.
Nach ca. 3 Monaten in Peking haben wir das Gefühl, dass wir so langsam angekommen sind und verstehen, wie hier das Leben abläuft. Wir sind zum einen in eine völlig fremde Welt, Kultur und Sprache eingetaucht, haben aber auf der anderen Seite die deutsche Gemeinschaft an der DSP. Es ist wirklich schön, dass jeder Tag neue Überraschungen bereithält, an denen man persönlich wächst. Und vermutlich wird es uns auch weiterhin so gehen, denn sobald man glaubt, etwas hier in China verstanden zu haben, ist es am nächsten Tag ganz anders, es bleibt also immer spannend.