Am Montag, den 28.10.2024, organisierte die Klassenstufe 11 einen Beijing Talk in der Aula der DSP. Zu Gast waren Harald Jäger und Gerhard Haase-Hindenberg, die sich den Fragen der beiden Moderatoren Antonie Wilhelmy und Leo Anic (beide 11b) stellten.
Harald Jäger war bis zum Mauerfall stellvertretender Leiter einer DDR-Grenzübergangsstelle in Ost-Berlin im Dienstgrad eines Oberstleutnants. Am 9. November 1989 ließ er als diensthabender Leiter am Grenzübergang Bornholmer Straße befehlswidrig die Kontrollen einstellen und gilt als der Mann, der die Mauer öffnete. Gemeinsam mit Gerhard Haase-Hindenberg, Schauspieler, Publizist und Buchautor, haben sie über dieses bedeutende historische Ereignis ein Buch geschrieben.
Während des Beijing Talks teilten die beiden Gäste viele persönliche Geschichten und Anekdoten aus ihrer Vergangenheit. Harald Jäger erzählte eindrücklich von seinem Leben in der DDR und wie überzeugt er vom System war. Er beschrieb die Atmosphäre an der Grenze, vor allem den allgegenwärtigen Druck, der auf den Grenzbeamten durch die Menge lastete. Besonders interessant waren seine Schilderungen, wie er zu seiner Entscheidung kam, am Abend des 9. November 1989 die Grenze zu öffnen – gegen die Befehle und entgegen der Gefahr, mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen zu müssen. Im Rückblick betont er, dass dies die einzig richtige Entscheidung war. Ein weiteres Thema des Gesprächs war auch die Frage, wie Harald Jäger in der Bundesrepublik aufgenommen wurde und welche Herausforderungen er nach dem Mauerfall bewältigen musste.
Zum Abschluss des Talks hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen, was die zahlreichen Gästen gerne nutzten.
Wir danken Dr. Katja Wistoff, die den Kontakt mit den beiden Interviewpartnern hergestellt hat.
David Götze, 11b